Open-Access-FAQ
Auf dieser Seite finden Sie Antworten auf wichtige Fragen rund um Open Access. Wenn Sie Ihre Frage zum Thema hier nicht beantwortet finden oder noch mehr wissen wollen, kontaktieren Sie uns gerne telefonisch oder per E-Mail. Wir ergänzen diese FAQ ggf. auch gerne um Ihre Fragen.
Allgemeine Fragen
Wozu ist Open Access gut?
Open Access ist der freie Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen. Wenn wissenschaftliche Publikationen frei zugänglich sind, sind Sie als Leser(in) nicht mehr davon abhängig, dass Sie sich Zeitschriftenartikel oder E-Books leisten können oder einer Institution angehören, die Ihnen den Zugriff darauf zur Verfügung stellt. Auch für Publizierende ergeben sich Vorteile wie, dass ihre Publikationen potentiell mehr gesehen, gelesen und diskutiert werden, als wenn diese hinter einer Bezahlschranke liegen würden.
Kosten Open-Access-Artikel und -Bücher etwas?
Für Leserinnen und Leser nicht - darin liegt der Sinn von Open Access.
Aber viele Verlage verlangen von Publizierenden eine Gebühr für die Open-Access-Schaltung von Publikationen (siehe Publizieren im Open Access). Auf Open-Access-Publikationen, die von staatlichen Institutionen verlegt werden, trifft das meist nicht zu; aber natürlich verursachen auch Server, Personal etc. Kosten – wie bei allen elektronischen Ressourcen.
Was hat die Hochschulbibliothek mit Open Access zu tun?
Die Hochschulbibliothek wirkt auf verschiedene Weise daran mit, Open Access an der WHZ sichtbar zu machen und zu fördern: Sie informiert und berät Hochschulangehörige (und Schüler) in der Thematik und angepasst an deren Bedürfnisse. Wer im Bibliothekskatalog recherchiert, kann die Suche nach Open Access filtern, um ausschließlich für alle Benutzer frei zugängliches Material zu finden. WHZ-Wissenschaftlern finanziert die HSB unter bestimmten Bedingungen (s.u.) deren Open-Access-Publikationen in Zeitschriften.
Darüber hinaus bietet die Bibliothek mit ihrem Publikationsserver LIBDOC einen Ort, wo Wissenschaftler der Hochschule ihre Arbeit frei zugänglich und unkompliziert im kleinen Rahmen publizieren können. Durch die Hochschulbibliographie, deren Titel dort ebenfalls zu finden sind, erhalten Sie außerdem einen Einblick, was und wie viel an der WHZ in den letzten Jahren im Open Access publiziert worden ist.
Gibt es Open-Access-Inhalte auch gedruckt?
Werke in gedruckter Form können nicht Open Access sein, weil das ihr Erscheinen im Internet voraussetzt. Aber manche Bücher und Zeitschriften, die online im Open Access erscheinen, werden nach wie vor auch gedruckt veröffentlicht. Dann kosten sie die Leser oder Institutionen allerdings auch Geld für Kauf oder Abo.
Darüber hinaus spricht nichts dagegen, dass Sie sich Open-Access-Inhalte ausdrucken!
Welche frei verfügbaren Ressourcen gibt es noch für Studium und Lehre, aber auch für die Bildung allgemein?
Für die Erziehung und Bildung vom Kindergarten bis hin zu Studium und Erwachsenbildung gibt es sogenannte Open Educational Ressources (OER), also frei verfügbare Lehrmaterialien. Informationen darüber finden Sie z.B. unter diesem Link.
Außerdem werden neben Publikationen auch Forschungsdaten und andere wissenschaftliche Erzeugnisse in großer Zahl frei zugänglich gemacht – zusammen mit Open Access wird das meist unter Open Science zusammengefasst.
Recherchieren von frei zugänglichen Publikationen
Sind alle lesbaren Volltexte, die ich als Hochschulangehörige über den Bibliothekskatalog oder Datenbanken finde, Open Access?
Die Hochschulbibliothek kauft E-Books und abonniert wissenschaftliche Zeitschriften für den Lese- und Downloadzugriff für WHZ-Angehörige. Sobald Sie nicht mehr der WHZ angehören, können Sie diese Ressourcen nicht mehr online einsehen oder herunterladen. Open-Access-Publikationen sind dagegen für Sie wie für alle Menschen unabhängig von der Hochschulzugehörigkeit frei verfügbar. Solche Publikationen können Sie in vielen Fällen auch an andere Menschen weiterverbreiten, was auf Inhalte, die die HSB gekauft oder abonniert hat, nicht zutrifft.
Woran erkenne ich, ob ich den Volltext einer Publikation weiterverbreiten darf?
Entweder auf der Abrufseite der Publikation oder im Dokument der Publikation selbst sollte ein Hinweis stehen, der darüber aufklärt, wie diese weitergenutzt werden darf. Im wissenschaftlichen Bereich sind das häufig Creative Commons-Lizenzen (kurz: CC-Lizenzen), die auf verständliche Art festlegen, unter welchen Bedingungen Sie eine Open-Access-Publikation weiterverbreiten dürfen. Mehr dazu können Sie auf unserer Seite über Nutzungsrechte nachlesen. Wenn kein Hinweis auf solche Regelungen zu finden ist, gilt in der Regel das allgemeine Urheberrecht, das eine Weiterverbreitung stark einschränkt.
Beachten Sie, dass wir keine rechtsverbindlichen Auskünfte geben können!
Ich möchte einen Artikel lesen, aber er ist nicht kostenlos verfügbar. Was kann ich mit Blick auf Open Access tun?
Schauen Sie nach, ob die Autoren frei zugängliche Preprints oder Postprints auf einem Publikationsserver veröffentlicht haben. Solche Zweitveröffentlichungen sind Versionen der Publikation, die auf dem Stand vor der Einreichung oder zur Einreichung sind bzw. (im Fall von Postprints) sogar im Text identisch mit der publizierten Version. Somit sind sie wissenschaftlich ebenfalls brauchbar, aber frei zugänglich im Gegensatz zu der Publikation hinter der Bezahlschranke. Ein Hilfsmittel, um zum legal verfügbaren Volltext einer Publikation zu gelangen, ist die Browser-Erweiterung von Unpaywall.
Bietet die Hochschulbibliothek Schulungen zum Thema Open Access an?
Wenn Sie als Hochschulangehörige eine Schulung zum Thema Open Access wünschen, schicken Sie uns gerne eine E-Mail! Dann können wir einen Termin für eine Schulung oder Beratung ausmachen und weitere Details individuell klären.
Publizieren im Open Access
Fallen für mich Gebühren an, wenn ich im Open Access publiziere?
Das kommt darauf an, wo Sie publizieren. Kommerzielle Verlage verlangen mitunter hohe Gebühren (APC – Article Processing Charges) für Open-Access-Artikel. Das wissenschaftliche Publizieren bei staatlichen und gemeinnützigen Verlagen kostet Sie als Publizierende dagegen meistens kein Geld. Auch das Veröffentlichen Ihrer wissenschaftlichen Texte auf Publikationsservern (Repositorien) kostet Sie nichts.
Bezahlt mir die Hochschulbibliothek meine Open-Access-Publikation?
Die Hochschulbibliothek finanziert vorrangig Open-Access-Publikationen in vielen Zeitschriften bei den drei Verlagen Elsevier, Springer Nature und Wiley im Rahmen der bundesweiten DEAL-Verträge. Voraussetzung für eine Förderung ist, dass Sie an der WHZ wissenschaftlich tätig sind und ein großer Teil der Arbeit an der Publikation auch an unserer Hochschule erfolgt ist. Schicken Sie uns außerdem vorab das Formular für Hochschulinterne Vorhaben zu, wenn die Veröffentlichung Ihres Artikels in Aussicht ist. Mehr dazu finden Sie auf der entsprechenden Seite.
Die Finanzierung von anderen Open-Access-Publikationen können wir nicht garantieren; kontaktieren Sie uns aber dennoch gerne, damit wir eine Lösung finden können.
Was muss ich gegenüber dem Verlag beachten, um eine Finanzierung durch die HSB zu ermöglichen?
Wenn der Artikel die Voraussetzungen für unsere Förderung erfüllt, achten Sie vor allem darauf, dass Sie die WHZ als Ihre Affiliation sowie Ihre WHZ-Mailadresse angeben, damit eine Zuordnung möglich ist. Geben Sie auch an, dass der Artikel im Open Access veröffentlicht werden soll. Für diese Angaben gibt es Formulare des jeweiligen Verlages, auf die Sie im Laufe des Publikationsprozess stoßen werden.
Worauf sollte ich bei der Wahl des Mediums aufpassen, in dem ich veröffentlichen will?
Klären Sie vorher, ob Ihr gewünschtes Publikationsmedium eine Open-Access-Veröffentlichung ermöglicht und unter welchen Bedingungen, etwa ob Kosten anfallen und ob Sie die Rechte an Ihrem Werk behalten.
Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie in einer seriösen Zeitschrift veröffentlichen: Sogenannte Predatory Journals betreiben meist keine professionelle verlegerische Arbeit und wissenschaftliche Qualitätssicherung, verlangen aber dennoch hohe Veröffentlichungsgebühren. Woran Sie Predatory Journals erkennen, können Sie auf unserer Seite übers Publizieren nachlesen (inkl. weiterführender Links).
Falls Sie nicht von vornherein im Open Access veröffentlichen möchten, empfiehlt es sich außerdem, mit dem Verlag vor der Veröffentlichung abzuklären, ob und wann Sie Zweitveröffentlichungen Ihrer Publikation frei zugänglich zur Verfügung stellen dürfen.
Ich habe eine Publikation veröffentlicht (oder werde das demnächst tun), aber klassisch zum Kauf/Abo. Wie kann ich sie trotzdem legal der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen?
Je nach Bestimmungen der Zeitschrift oder des Verlages können Sie Preprints und/oder Postprints (Zweitveröffentlichungen) Ihrer Publikation häufig frei zugänglich zur Verfügung stellen, z.B. auf einem Publikationsserver. Viele Zeitschriften setzen dafür eine Embargofrist von 6–24 Monaten, nach deren Ablauf Sie Ihre Publikation zweitveröffentlichen dürfen. Schauen Sie diesbezüglich auf der Webseite der Zeitschrift nach oder kontaktieren Sie im Zweifel den Verlag. Auch der Open policy finder ist eine Hilfe, um die Zweitveröffentlichungsbedingungen von (englischsprachigen) Zeitschriften schnell herauszufinden.
Seltener ist auch eine nachträgliche Open-Access-Schaltung Ihrer Publikation gegen eine Gebühr möglich.